Das sagt der ÖJV zur Novelle des Landesjagdgesetzes:

ÖJV begrüßt Gesetzesnovelle

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Modernisierung der Jagd ist dringender denn je. Jägerinnen und Jäger müssen jetzt handeln und nicht weiter klagen. Vor dem Hintergrund von Hitze-Stress und Trockenheit in den Wäldern fordert der Ökologische Jagdverband Rheinland-Pfalz, Jagdpächter und die Jägerinnen und Jäger im Land auf, aktiv zu jagen, um unseren Wäldern eine Atempause zu verschaffen. Denn in weiten Teilen des Landes verhindern überhöhte Wildbestände den natürlichen Aufwuchs junger Wälder. 

Jagd muss Verantwortung übernehmen für die Zukunft unserer Wälder
Der Ökologische Jagdverband Rheinland-Pfalz begrüßt deshalb die Novellierung des Landesjagdgesetzes sehr, betont jedoch: „Wir haben keine Zeit zu verlieren und müssen jetzt die Jagd verändern und in den Dienst von Natur und Gemeinwohl stellen“, so Thomas Boschen, Landesvorsitzender des ÖJV-Rheinland-Pfalz. 

Die Veränderungen in den Wäldern waren bereits vor diesem Sommer dramatisch. Trockenheit und Borkenkäfer haben ausgedehnte Waldflächen zerstört. 

Thomas Boschen: „Der Klimawandel hat bereits erste Schneisen geschlagen. Und die Debatten zu überhöhten Wildbeständen dauern seit Jahrzehnten an. 
Heute, bei den alarmierenden Schäden und der fortschreitenden Klimaerwärmung, den massiven Verlusten an Artenvielfalt müssen wir erkennen: Unsere Wälder brauchen jetzt eine Atempause, damit sie sich erneuern und an das veränderte Klima anpassen können. Die Jagd muss dazu beitragen.“

Natur könnte viele Wunden heilen. Der Wald kann sich erneuern. Aus eigener Kraft - artenreich, klimastabil, wertvoll für das Wild. Eigentümer und Gesellschaft. Doch überhöhte Wildbestände (Rehe, Hirsche, Muffel) verhindern dies in weiten Teilen des Landes. 

Beispiele zeigen, dass es anders geht

Dass anders sein kann, beweisen seit Jahrzehnten beispielgebende Forstbetriebe und Staatswaldreviere, in denen Hand in Hand mit Jägerinnen und Jägern naturnaher Waldbau auf großer Fläche umgesetzt wird. So sind nach den massiven Stürmen Anfang der 90er Jahre zum Beispiel im Soonwald ehemalige Fichtenforste in vielfältige Mischwälder verwandelt worden. 

„In diesem Waldumbau auf natürlichem Weg steckt für Jägerinnen und Jäger viel Arbeit“, erklärt Klaus Kaiser, stellvertretender ÖJV-Vorsitzender und Revierförster im Soonwald.  „Wenn engagiert gejagt wird, wächst der Wald auch ohne Schutzzäune und Plastikröhren als Verbiss-Schutz.“

Die Landesregierung sollte ihren eingeschlagenen Weg zur Modernisierung des Jagdrechts beibehalten, auch wenn der Landesjagdverband dem mit Fundamentalkritik begegnet. Thomas Boschen: „Diese Haltung deckt sich nicht mit dem Meinungsbild, das wir innerhalb der Jägerschaft sehen. Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz sind weitaus aufgeschlossener für die Herausforderungen unserer Zeit. Viele sind offen dafür, den Tierschutz zu verbessern, die Jagd zu demokratisieren und die Akzeptanz für die Jägerinnen und Jägern in der Bevölkerung zu stärken.“

„Gesetzentwurf  ist innovativ, modern, mutig und zukunftsorientiert“

„Der Regierungsentwurf ist innovativ, modern, mutig und zukunftsorientiert“, sagt Thomas Boschen. „Die Richtung stimmt und die Schritte zur Modernisierung der Jagd sind überfällig.“ Wir tragen diese Novelle mit, auch wenn wir nicht mit allen Punkten einverstanden sind. Aber es wird viele Gewinner geben: Die Artenvielfalt, der Tierschutz, die Grundeigentümer, das Gemeinwohl und die Wälder unserer Enkel- und Urenkel-Generationen. Die Jäger, weil Sie beweisen können, dass es ohne Jagd nicht geht!

Das sagt die Landesregierung zu ihrem Gesetzentwurf.