20. September 2022
Die Mitgliederversammlung im September 2022 im Soonwald zeigte neue Wege in der Jagdbewirtschaftung und brachte frischen Wind in den Vorstand.
Exkursion in Gemünden
Wie immer, fand vor der Mitgliederversammlung eine interessante Exkursion zu aktuellen jagdlich und forstlichen Themen statt. In diesem Jahr stellte Uli Osterheld von „Jagdkonzept“ die vertraglich vereinbarte jagdliche Bewirtschaftung seiner Firma mit dem 350 Hektar großen privaten Forstbetrieb der Familie „von Salis“ vor.
Ziel dieses Managementvertrages zur Regiebejagung ist die Sicherstellung des Waldumbaus in Hinblick auf Klimastabilität und wirtschaftlicher Sicherung des Waldeigentums. Dabei obliegt die forstliche Gestaltung weiterhin dem Eigentümer, „Jagdkonzept“ verpflichtet sich aber die jagdlichen Voraussetzungen einer Wildbestandsregulierung für diese waldbauliche Umstellung zu garantieren. Aufgaben, Schwierigkeiten und Details dieses Vorhabens stellte Uli Osterheld an zwei verschiedenen Waldbildern dar; von der Gestaltung des Jagdbetriebes über die Planung, die Mitarbeitergewinnung, die Reviereinrichtung bis zu Fragen der Haftung und Finanzierung, der Wildbretvermarktung und den Widerständen in der umliegenden Jägerschaft zu diesem Geschäftsmodell.
Im unmittelbar benachbarten Revier zeigte Klaus Kaiser (Alteburg im Forstamt Soonwald), zu welchen Erfolgen eine konsequente Schalenwildbejagung - als langfristige Entwicklung des vorherigen dargestellten Zielvorhabens - führen kann. Eine insgesamt hochinteressante Exkursion mit lebhafter Diskussion auf der Fläche und dem Ausblick auf neue Wege in der Lösung der jagdlichen Frage vor dem Hintergrund von Klimawandel und überhöhten Wildbeständen.
Mitgliederversammlung
In der anschließenden Mitgliederversammlung berichtete der Landesvorsitzende Thomas Boschen ausführlich über die Stellungnahme des ÖJV-RLP zum Evaluationspapier der Landesregierung zur geplanten Novellierung des Landesjagdgesetzes Rheinland-Pfalz Wesentliche Punkte wie Synchronisation von Jagdzeiten, Größe von Eigenjagd- und gemeinschaftlichen Jagdbezirken, Abschaffung der Hegegemeinschaften als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit ihrer negativen Einflussnahme auf die Abschussregelung, Jagdpachtdauer, Kirrungsverbot und anderes mehr sind mit anderen Verbänden einvernehmlich abgestimmt und es bleibt eine spannende Frage, inwieweit die Landesregierung in der anstehenden Novellierung diese Forderungen wird berücksichtigen können.
Bei den anstehenden Neuwahlen hatte der Vorstand seinen Focus weitsichtig auf eine allmähliche Verjüngung in der Führung des Landesverbandes gelegt, weshalb das langjährige Vorstandsmitglied Michael Fohl seinen Posten zur Verfügung stellte. Er bleibt mit seiner Erfahrung aber weiterhin bei der Jahresplanung, dem Abhalten von Hundeprüfungen und der Durchführung von Exkursionen dem ÖJV erhalten. Für seine langjährige engagierte Mitarbeit sprach ihm Thomas Boschen ausdrücklichen Dank aus. Als neues Mitglied wurde die junge Försterin Anne-Katrin Alfes (Foto) in den Vorstand gewählt. (Detlev von Eichborn)